.:Reiki .:. Jacqueline Jaeger:.

Reiki... vom Unverständnis



1. Vorab ist klarzustellen, dass Reiki ein Synonym für geistiges Heilen ist - was auch immer sonst an Märchen über Reiki kursieren. Es handelt sich weder um eine andere Form noch um eine andere „Energie“ als die des einen Geistes. Es gibt nichts anderes als den einen grenzenlosen Geist (Bewusstsein). Gegenteilige Behauptungen sind irreführend, weil sie dem an sich einfachen Akt des Handauflegens, verbunden mit dem Wort Reiki, einen Hauch von Exklusivität zu geben versuchen.
Kürzlich wurde argumentiert, dass traditionelles Handauflegen qualitativ irgendwie besser, reiner, sei als Reiki. Das Befremdliche an dieser Idee zeigt auf, wie (einmal mehr) versucht wird, das, was ewig zeitlos ist, zu unterteilen, zu indoktrinieren und entsprechende Hierarchien zu konstruieren. Das einzige, was dabei erreicht wird, ist Teilung, Trennung und Verwirrung.
2. Unglücklicherweise kommt diesem Bedürfnis des Verstandes nach Besonderheit, der Aufbau der Reiki-Schulung in sogenannte „Grade“ entgegen. Es wird dabei übersehen, dass diese „Grade“ keine Leistungsnachweise oder erworbene Titel sind sondern dass es sich um einen in sich schlüssigen Schulungsaufbau handelt, nämlich:

1. Grad: Körperbewusstsein;
2. Grad: Mentales und emotionales Bewusstsein;
3. Grad: Sein

Diese drei, sich gegenseitig beeinflussenden Ebenen, lassen sich immer wie tiefer von dem einen Geist berühren und finden in ihm ihr seelisches Zuhause.
3. Erstaunlich sind auch die Missinterpretationen, welche die im 2. und 3. Grad verwendeten Symbole erfahren. Sie beruhen auf reinster Unkenntnis der Materie und der Weigerung, sich näher damit zu befassen.
Solange der gespaltene, menschlichen Geist noch daran glaubt, von der Quelle getrennt zu sein, kann es hilfreich sein, dass er sich mittels eines Symbols und dem dazugehörigen Mantra schwingungsmässig auf eine „höhere“ Bewusstseinsebene versetzt. Ist er mit der Qualität dieser Schwingung „eins“ geworden, fällt das Symbol von alleine dahin. Nichts anderes wird wird z.B. mittels des Mantras OM angestrebt.
Jegliches Symbol ist der bildliche Ausdruck einer Idee oder eines Gedankens; es ist ein festgehaltenes Gleichnis, Bedeutungsträger für einen damit verbundenen Sinngehalt. Es wird damit auf etwas hingedeutet oder Bezug auf etwas genommen, was jenseits des Verstandes liegt. Das gleiche geschieht, wenn wir das Unaussprechliche als „Gott“ bezeichnen. Die Bezeichnung ist nicht Gott selbst. Ebenso ist das Wort „Baum“ nicht der Baum an sich. Ohne Bezeichnungen und Symbole wäre jedoch die tägliche Kommunikation ziemlich erschwert. Die direkte Erfahrung von „Gott“ oder „Baum“ ist jedoch etwa völlig anderes.
4. Die Befürchtungen gegenüber den sogenannten Einweihungsritualen, es könne dabei irgendwie „manipulativ“ oder „magisch“ zugehen, sind ebenso unbegründet. Segnen, Salben, das Schlagen des Kreuzes oder das Besprengen mit Weihwasser fallen ebenso unter die Rubrik „Ritual“, ohne dass ihnen ein Hauch von Esoterik (was immer das heissen mag) anhaftet. Es steht ausser Zweifel, dass bei jeglichem Ritual die innere Einstellung und das entsprechende Bewusstsein bei dessen Ausführung zählt. Beim Reiki-Ritual geht es schlicht darum, sich mittels eines Rituals bewusst wieder mit der Quelle „rückverbinden“ zu lassen. Es ist mithin ein klares inneres Bejahen, ein „sich Ein-lassen“, gemäss dem Versprechen, dass demjenigen, der anklopft, auf-getan wird.